Andrea Metz und Dietrich Strümpfel sprechen mit Unternehmern.

„Wir müssen die Ressourcen, die wir haben, vernünftig ausnutzen“ - dieser Satz fällt häufig im Gespräch mit Kai Bödeker von der „Bödeker GmbH - Gib Gummi“ – auf der Industriestraße in Mettmann, 100 Mitarbeiter an mehreren Standorten. Für ihn ist Mettmann ein Standort mit viel Potenzial. Viele Firmengründer*innen haben visionäre Ideen für die Stadt, die Verkehrsanbindung ist optimal, Mettmann als Standort eigentlich gut etabliert, dennoch fühlt er sich bei der Umsetzung seiner unternehmerischen Vorhaben häufig eher so, als würde er „wie Don Quichotte gegen Windmühlen kämpfen.“ Ein Stück weit hat er resigniert und einigen Kollegen geht es ähnlich. Frustrierend und zäh sei beispielsweise die Genehmigung von Bauvorhaben in Mettmann. Außerdem würde die verhältnismäßig hohe Gewerbesteuer viele Firmeninhaber abschrecken. „Dann muss man sich nicht wundern, wenn Firmen abwandern“, so Kai Bödeker.

Anreize, neue Unternehmen anzusiedeln, bietet die derzeitige Stadtleitung seiner Meinung nach nicht. „Häufig werden einem da nur Steine in den Weg gelegt“, der Dialog mit dem Bürgermeister bleibt aus. Diese Schilderungen wirken ernüchternd und sind für die FDP Mettmann ein deutlicher Auftrag zur Erneuerung unternehmerischer Möglichkeiten in der Stadt. Mettmann ist ein Standort mit viel Potenzial, das nicht richtig genutzt wird. In diesem Punkt sind sich die Unternehmer, die von Andrea Metz und Dietrich Strümpfel Besuch bekommen, alle einig.

Auch wenn er „eigentlich ganz zufrieden sei“, wünscht sich Jörg Leitner, Inhaber des großen Fahrradgeschäfts Velo Leitner, eine größere Aufmerksamkeit für die verschiedenen Optionen zur Freizeitgestaltung in Mettmann. Mit dem weit über die Stadtgrenzen hinaus berühmten Neandertal liegt ein einzigartiges, wertvolles Stück Natur im unmittelbaren Stadtgebiet und das sollte für alle in Mettmann mit lebendigen Freizeitmöglichkeiten gleichermaßen nutzbar gemacht werden. Eine Gleichberechtigung von Reiter*innen, Radfahrer*innen und Wander*innen auf dem Neandersteig und anderen Wegen, ist Jörg Leitner ein wichtiges Anliegen. Der ADFC verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Radfahrer*innen in Mettmann in den letzten Jahren, der Reitsport hat sich längst etabliert, dennoch seien viele Wege in einem schlechten Zustand und die Presse neige dazu, bestimmte Gruppen gegeneinander aufzubringen, so Leitner. So käme man da nicht weiter.

Im Gegenteil, wenn die unterschiedlichen Gruppen mehr auf einander eingehen würden, sich mit mehr Respekt begegneten und von der Stadtregierung entsprechend attraktive Möglichkeiten auf den Wegen geschaffen würden, wäre allen geholfen, davon ist Leitner überzeugt. Auch für die Nutzer*innen von E-Bikes in der Stadt müssen dringend Konzepte entworfen werden. Hier gibt es für Leitner zu bedenken, dass diese vor allem älteren Menschen fahren, die das Radfahren neu und wieder entdecken und dabei die Geschwindigkeit ihrer Räder oft unterschätzen. Auf schlecht durchdachten Radwegen begeben sie sich häufig in Gefahr. Die Stadt sollte mehr auf die Bedürfnisse all dieser Gruppen achten und das respektvolle gemeinsame Miteinander fördern.

Auf der Reitanlage Löckenhoff finden regelmäßig große Turniere mit Teilnehmer*innen aus der Region statt. Reitsport ist ein wichtiger, die Stadtumgebung prägender, Freizeit- und Sportsektor für Mettmann und überregional bekannt. Diethelm Löckenhoff findet die Reit- und Radwege zwar attraktiv aber noch zu wenig auf die gemeinsame Nutzung verschiedener Gruppen ausgelegt. Allgemein sagt er, seine Situation sei gut. Ärgerlich nur, wie wenig die Stadt seine Situation als Landwirt ernst nimmt. In der Erntezeit kommt ihm die nicht zumutbare Verkehrsführung in die Quere. Halteverbote für die an sein Grundstück angrenzende Wohnstraße, muss er immer neu genehmigen lassen. Ein Rangieren mit voll beladenen Heuanhängern ist kaum möglich und das nur, weil die Stadt Baugenehmigungen für Wohnhäuser bewilligt, ohne die Parksituation zu bedenken.

Auf ein einziges Wohnhaus kommen nicht selten bis zu sechs Fahrzeuge, die notgedrungen am Straßenrand parken müssen, auch dann, wenn es sich um Wirtschaftswege handelt. Diese Situation ist für landwirtschaftliche Betriebe nicht tragbar. Ein Thema, das alle Unternehmer resignieren lässt, ist die Situation in der Innenstadt. „Das wird ja immer trauriger und trauriger“, sagt Diethelm Löckenhoff. Es gibt immer weniger Geschäfte. Einige Cafés haben sich gehalten, aber die Innenstadt ist nicht einladend, nicht mal mehr Bäckereien oder Metzger gibt es. Die Situation am Jubiläumsplatz ist deprimierend.

Für die FDP Mettmann ist der Austausch mit Unternehmer*innen inspirierend und wegweisend. Diese Stadt hat viel Potenzial und das werden wir durch unsere Politik neu zur Blüte bringen. Mettmann muss unbedingt attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben und Unternehmen fördern, statt sie durch zähe Verwaltungsprozesse zur Abwanderung zu zwingen. Dieses bringt zudem Gelder in die leere Stadtkasse, was allen Bürgern*innen zu Gute kommt bei Investitionen. Und die Unternehmen schaffen Arbeitsplätze. Als überregional bekanntes Ausflugs- und Erholungsgebiet muss das Neandertal stärker wahrgenommen und für den Reit- und den Radsport, sowie für Wandernde gleichermaßen einladend sein. Mettmanns Innenstadt muss wieder vitaler und vielfältiger werden und damit die Lebensqualität unserer Stadt prägen.

Leben wir Vielfalt. Denken wir neu. Für Mettmann.