Hitziger Bürgerdialog mit der Regiobahn

Heiß und hitzig: Diese beiden Worte beschreiben ganz gut den Bürgerdialog mit der Regiobahn, den die Mettmanner FDP am Donnerstag organisiert hatte.
Sonnenschein und sehr sommerliche Temperaturen hielten gut 55 Besucher nicht davon ab, ins Stadtwaldhaus zu kommen, um auf Einladung der FDP mit dem Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Stach zu diskutieren. „Die FDP ist die Partei der Kommunikation und der Transparenz. Daher ist es uns wichtig nicht nur über die Regiobahn zu reden, sondern mit ihr“, sagte die FDP-Vorsitzende Andrea Metz in ihrer Begrüßung. „Wir wollen daher den Bürgern die Möglichkeit geben, mit der Regiobahn in einen Dialog zu kommen.“ Und es wurde schnell klar: Der Bedarf der Mettmanner Bürgerinnen und Bürger an Dialog mit der Bahngesellschaft ist groß.
Viele Anwohner der Bahnstrecke, insbesondere aus der Siedlung Röttgen, beklagten sich über den Lärm, die die alten Diesel-Züge verursachen, mit denen die Regiobahn die Strecke befährt. „Unerträglich“, fanden mehrere der Teilnehmer den Lärm. „Man kann nachts kein Fenster geöffnet lassen!“ Sauer stößt den Anwohnern auch auf, dass die Triebwagenführer der Regiobahn an manchen Stellen in niedrigere Gänge schalten, was die Dieselmotoren zusätzlich aufheulen lässt. Auch die akustischen Warnsignale an den Bahnübergängen stören viele: Warum das Signal mehrere Minuten vor Ankunft des Zuges schon zu hören sein müsse? Und ob man es nachts nicht abschalten könne?
Regiobahn-Geschäftsführer Stach blieb bei all dieser Kritik ruhig und sachlich. Er erklärte viele der zahlreichen Vorschriften, an die sein Unternehmen gebunden ist und begegnete so auch Vorwürfen, die Elektrifizierung, die derzeit im Gange sei, sei nicht mehr zeitgemäß: In Österreich, führten mehrere Teilnehmer an, führen schon Akku-betriebene Züge. Man müsse doch nur solche anschaffen und könne sich die Millionen für die Elektrifizierung sparen. Stach entgegnete, dass der Plan für die Elektrifizierung schon 2015 verabschiedet worden sei, als diese Technologie noch nicht zur Verfügung stand. Und an einem laufenden Projekt etwas Grundlegendes zu ändern, sei aufgrund der geschlossenen Verträge und der rigiden Vorgaben nicht mehr möglich.
Andere Punkte nahm Stach mit, um sie zu prüfen - beispielsweise den Hinweis, dass sich die beauftragten Baufirmen anscheinend nicht immer an Ruhezeiten hielten. Und auch die Einladung eines Röttgen-Anwohners auf die Terrasse in der Nähe der Bahnlinie nahm Stach gerne an.
Gegen Ende der zweistündigen Veranstaltung kam das Thema Unzuverlässigkeit der Regiobahn zur Sprache. Viele vermuteten die Verlängerung der Strecke nach Wuppertal als Ursache für die Unpünktlichkeit und die vielen Zugausfälle. Vorher, hieß es, habe die Bahn vorbildlich funktioniert, seit der Verlängerung sei es wesentlich schlimmer geworden. Stach konnte an der Stelle nur darauf verweisen, dass die Regiobahn auf weiten Teilen der S28-Strecke Gleise und Anlagen der Deutschen Bahn nutze. Auf Stellwerks- und andere Störungen habe seine Regiobahn keinen Einfluss.
„Viel Gesprächsbedarf“ stellte der Moderator des Abends, FDP-Ratsherr Thomas Sterz, resümierend fest. Er bedankte sich deshalb bei Stefan Stach für seine Bereitschaft, sich der Diskussion mit den Mettmannerinnen und Mettmannern zu stellen. Und viele der Teilnehmer lobten die Möglichkeit, der Regiobahn auf diese Weise eine direkte Rückmeldung geben zu können. Man wünschte sich eine Wiederholung im nächsten Jahr. „Wir werden den Bürgerdialog in jedem Fall fortsetzen“, versprach Thomas Sterz.