Regiobahn beantwortet unsere Fragen

FDP: Die Züge sind sehr laut und sollten eigentlich vor allem bergab weniger Lärm machen, was jedoch nicht der Fall ist. Was unternimmt die Regiobahn, um insbesondere bergab die Lärmbelästigung zu reduzieren und wie wird die Einhaltung der Vorgaben überwacht?

Regiobahn: Die Fahrzeuge verfügen zur Entlastung der Betriebsbremse über einen Retarder, so dass es auch bei Fahrten bergab zu Geräuschentwicklungen kommen kann. Einen Verstoß gegen eine Vorgabe können wir hier nicht erkennen.

FDP: Die S28 ist weitgehend verspätet, sehr verspätet oder fällt unzuverlässig aus. Welche Maßnahmen werden zukünftig konkret unternommen, um das zu verbessern? Welche Ziele setzt sich die Regiobahn bei diesem Plan?

Regiobahn: Wir verweisen auf unser Schreiben vom 08.07.2024 und den Bericht zur betrieblichen Situation der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft. (Anmerkung FDP: Dieser Bericht ist Teil des Protokolls aus dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung im Mai 2024)

FDP: Zu Nachtzeiten, wo kein Fahrplan-Verkehr besteht, finden zahlreiche Fahrten statt, die zu Lärm führen. Was für Fahrten sind das? Wie viele Fahrten sind das? Wie kann man diese reduzieren, um Schlaf nicht zu stören? Auf wie viele Fahrten kann man verzichten?

Regiobahn: Es handelt sich um betriebsnotwendige Leerfahrten, vor allem zur Überführung von Fahrzeugen zur Abstellanlage in Wuppertal-Dornap. Nach Errichtung der neuen Abstellanlage im Bereich Mettmann Stadtwald kann auf einen Großteil der Überführungsfahrten nach Wuppertal-Dornap verzichtet werden.

FDP: Die Sauberkeit in den Zügen wird beklagt. Wie sehen sie den Zustand und die Möglichkeit, diesen zu verbessern?

Regiobahn: Die Sauberkeit der Fahrzeuge wird regelmäßig, auch durch externe Messungen überprüft. Die Ergebnisse befinden sich seit einigen Jahren auf einem unverändert zufriedenstellenden Niveau.

FDP: Am Bahnübergang in der Siedlung Röttgen gibt es ein sehr lautes Warnsignal, wenn die Schranken schließen, was von der Anwohnerschaft sehr beklagt wird. Zudem ertönt es auch nachts, wenn keine Fahrplan-Fahrten stattfinden. Herr Stach hatte ausgeführt, dass Behindertenverbände dieses Signal zur Pflicht machen. Es gibt jedoch vergleichbare Bahnübergänge, wo es kein solches Tonsignal gibt. Wir bitten daher um intensive Prüfung, wann und wie das Signal abgeschaltet werden kann. Welcher Behindertenverband und welche Ansprechpartner geben diese Regel vor, die offenbar nicht überall gleich gilt? Wann wurden hierzu zuletzt Gespräche geführt, um das abzustellen? Besteht die Möglichkeit unter Einbindung der DB den Zustand zu beheben?

Regiobahn: Die Signaltonanlagen werden nach den geltenden Vorschriften der DB (Ril 892) sowie die der NE-Bahnen (BÜV-NE) ausgeführt. Eine entsprechende Lautstärke ist festgelegt und in unregelmäßigen Besichtigungen des Landeseisenbahnverwaltung (als verlängerter Arm der Verkehrsministeriums NRW) überprüft. Die Abnahmeniederschrift der Landeseisenbahnverwaltung NRW aus August 2020 besagt, dass der BÜ „Bollenhöhe“ mit einer Akustik nachgerüstet wurde. Weitere Schreiben dazu liegen uns nicht vor, da sie wohl direkt an die LEV gesendet wurden.

FDP: Bei Bauarbeiten/Pflege/Wartung betreten Arbeiter, die durch Warnwesten klar als solche zu erkennen sind, immer wieder Privatgrundstücke und überqueren Zäune und Gartenanlagen. Wie kann dieses unverzüglich unterbunden werden?

Regiobahn: Grundsätzlich sind die Arbeiter angewiesen, Fremdgrundstücke nicht zu betreten. Dies bedingt allerdings auch, dass der Grundstücksverantwortliche seine Vegetation pflegt und nicht den Bahnbetrieb behindert. Wie in der Bürgerversammlung erläutert, sind wir für jeden Hinweis dankbar, wann und wo dies geschehen ist, so dass wir eine sofortige Ansprache durchführen können.

FDP: Herr Stach hatte beim Bürgerdialog (August 2023) zugesagt, dass er mit den Anwohnern einen Ortstermin verabredet, um die Verhältnisse vor Ort zu besichtigen/anzuhören. Gab es hier schon Kontakt und einen Termin? Wenn nicht, wann wird das stattfinden?

Regiobahn: Herr Stach hat dies zugesagt, mit dem Hinweis, dass er über info@regio-bahn.de per Mail zu erreichen ist. Diese Mail sollte dann Terminvorschläge und/oder eine Telefonnummer zu Terminfindung enthalten. Bisher ist keine Mail eingegangen.

FDP: Die Toiletten in den Zügen sind zumeist abgeschlossen und können nicht genutzt werden. Was ist der Hintergrund und durch welche Maßnahmen können die Räume bereitgestellt werden?

Regiobahn: Die Verfügbarkeit und der Zustand der Toiletten in den Fahrzeugen werden regelmäßig auch durch externe Messungen überprüft. Die Ergebnisse konnten in den letzten Jahren verbessert werden, befinden sich aber noch nicht auf einem zufriedenstellenden Niveau. Durch die begrenzte Kapazität unserer Werkstatt können Störungen an den Toiletten nicht immer zeitnah behoben werden.

FDP: Die aktuellen Züge sind leider für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer kaum nutzbar. Durch Höhe und Abstand zum Bahnsteig ist ein Ein-/Ausstieg beschwerlich bis unmöglich. Wie kann diese Situation verbessert werden und welche Angebote schafft die Regiobahn für ältere und behinderte Menschen?

Regiobahn: Die Fahrzeuge verfügen über eine Rollstuhlrampe und sind somit für Rollstuhlfahrer nutzbar. Die derzeit eingesetzten Züge und auch die für die Zukunft geplanten Fahrzeuge weisen eine Einstiegshöhe von 76 cm auf, die den geltenden Standards entspricht. Eine Anpassung der Bahnsteighöhe an den Regiobahn-Stationen ist bis Ende 2026 im Zusammenhang mit den Bauarbeiten zur Elektrifizierung der Strecke vorgesehen.

FDP: Schon weit vor dem Beginn der ersten Fahrt laufen sich die Züge warm, was teils stundenlang nachts zu Lärmbelästigung führt. Wie kann dieses reduziert oder sogar vermieden werden?

Regiobahn: Das Warmlaufen dient unter anderem der Versorgung der Komponenten des Zuges (Energie, Druckluft etc.) und ist daher für die Vorbereitung und Funktionskontrolle zwingend erforderlich. Die Standorte der Züge, die in den früheren Morgenstunden aufgerüstet werden müssen, sind so gelegt, dass der größtmögliche Abstand zur Wohnbebauung eingehalten wird.

FDP: Herr Stach führte August 2023 aus, dass den Anwohnern schalldichtere Fenster angeboten werden sollten. Wie ist der aktuelle Stand? Welche weiteren Angebote kann die Regiobahn machen? Welche Bürger können diese Unterstützung nutzen?

Regiobahn: Der Auftrag an den „Fensterbauer“ ist ausgelöst, Rechnungen zur Materialbestellungen liegen der Regiobahn GmbH bereits vor. Die Termine werden mit den Anwohnern und dem Fensterbauer selbst vereinbart. Die Umbauten sind fast fertig.

FDP: Welche Schallschutzmaßnahmen können zukünftig entlang der Strecke durch ganz Mettmann unternommen werden?

Regiobahn: Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ist es nicht möglich Schallschutzwände zu erstellen. Die Grundstücke sind fast ausschließlich in privater Hand, was langwierige Planungs- und Planrechtsverfahren nach sich ziehen würde. Die Kosten für die Schallschutzmaßnahmen liegen schätzungsweise im 2-stelligen Millionenbereich. Das ist für die Regiobahn nicht durchführbar.